»Man erhebt den Anspruch, ein ernstzunehmender Schriftsteller zu sein, ein Künstler eben (und nicht einer aus dem Haufen) … Und dabei ist man in den Augen des Steuerinspektors und hämischen Nachbarns, in den Augen des Zeitungsredakteurs, des Beamten, des Funktionärs nichts weiter als ein armes Würstchen – demoralisierend. Man kann gar nicht recht in den eigenen Umriß steigen.« (Paul Nizon, Die Erstausgaben der Gefühle)
— megan boyle (@meganboyle) 20. November 2013
»Vor vier Jahren beauftragte der Schauspieler Russell Crowe den Songwriter [Nick Cave] damit, ein Drehbuch für eine Fortsetzung von ›Gladiator‹ zu schreiben. In der von Cave verfassten Story wird der verstorbene Maximus auf die Erde zurückgesandt, um einen Mann zu töten. Und dieser Mann ist niemand Geringeres als Jesus Christus. Das Drehbuch wurde abgelehnt.« (Coolibri, 11/2013)
Link: Gladiator 2 by Nick Cave
Zwei Belegexemplare habe ich diese Woche erhalten. In »Weihnachten kann kommen« (Suhrkamp Verlag) ist die Erzählung »Marzipan« abgedruckt, in »Über Alles oder Nichts« (Aisthesis Verlag) ein Auszug aus »Disney für alle«.
Ich heiße Katja, bin siebenunddreißig Jahre jung und habe mein Hobby zum Beruf gemacht. Also schon immer interessiere ich mich für Schmuck. In meiner Kindheit fuhr ich in den Ferien oft nach Holland und suchte dort an den Stränden nach Muscheln oder Schnecken, hauptsächlich aber nach Haifischzähnen. Das sind tatsächlich Haifischzähne, allerdings fossile, die schon Abermillionen Jahre alt sind. Die hab ich dann zu Ketten, Broschen und Ohrringen verarbeitet, alles ganz allein und alles nur für mich. Als ich dann vor drei Jahren arbeitslos wurde, dachte ich mir, hey, warum machst du das denn nicht für Geld? Ich stellte also daheim Schmuck her und begann, diesen zu verkaufen. Erst für Bekannte, später auch auf Trödelmärkten. Das kam recht gut an. Ja, dann habe ich mir überlegt, ob man den Handel nicht professioneller aufziehen könnte. Ein eigener Laden war mein Traum, doch mir war auch klar, dass man die Miete dafür kaum aufbringen kann. Doch dann kam mir diese geniale Idee. An unserer Post standen seit Ewigkeiten schon drei kaputte Telefonzellen herum, die nicht mehr benutzt wurden. Die Lage war ideal, direkt am Markt, ich habe dann also bei der Post angefragt, ob ich die Zellen mieten kann, und die haben nach einigem Zögern tatsächlich zugestimmt. Daraufhin habe ich die Zellen angemietet und mit Hilfe meiner Freunden aus- und umgebaut. Also die Zwischenwände rausgenommen und mir darin dann meinen eigenen Laden eingerichtet. Mit Tisch, Stuhl, Stellwänden. Alles natürlich sehr eng, aber für mich reicht es. Hier drinnen verarbeite ich nun die Haifischzähne, die ich im Urlaub finde, zu Schmuck, stelle ihn aus und verkaufe ihn auch. Damit komm ich ganz gut über die Runden. Und außerdem bin ich mein eigener Chef. Montags und mittwochs habe ich von zehn bis sechzehn Uhr geöffnet. Dienstags und donnerstags von vierzehn bis achtzehn Uhr. Freitags und samstags habe ich frei.
»Die ›Ehrlichkeit im Gebrauch von Worten‹ – dahinter verbirgt sich Yates‘ komplette ästhetische Anschauung, sein Bestreben, nach der passenden, unprätentiösen Form und, im Sinne Flauberts, nach dem passenden, unprätentiösen Wort zu suchen. Das gibt seinem Stil eine unverwechselbare, sich nicht in auftrumpfenden Metaphern gefallende Note und bezeugt die ›honesty‹ des Schriftstellers Yates.« (Rainer Moritz, Der fatale Glaube an das Glück)