Darf man in der Wohnung rauchen?
Wie geht der Herd an?
Kann man den Anrufbeantworter abstellen?
Der Fleck auf dem Teppich stammt nicht von mir
Sondern vom Vorgast
Heiner Goebbels
Behaupte ich
Der Teppich ist jetzt ein Vermögen wert
Gibt es einen Fön?
Wie funktioniert die Spülmaschine?
Darf ich in das Waschbecken–
Am Dienstag ist mein Nudelwasser übergekocht
Fast eine Stunde lang
Habe ich das Ceranfeld geschrubbt
Nach intensiver Internetrecherche
Im Treppenhaus
Vor dem Fahrstuhl
Netzwerk: Cafe
Passwort: goethe!89?
Wir gedenken 20 Jahre Mauerfall
Die Lehrmeinungen gehen auseinander
Manche empfehlen Essig
Andere heißes Wasser und viel Geduld
Unter der Spüle fand ich einen Spezialreiniger
Von Hagesan
Es hat alles nichts geholfen
Das schiebe ich Doktor Blömeke in die Schuhe
Oder Doktor Eder
Meine Bilanz:
Ein zerbrochener Deckel
Mein Vorschlag zur Anschaffung:
Eine Teekanne
Eine Thermoskanne
Und Vorhänge in der Küche und im Arbeitszimmer
Wie alle Schriftsteller
Arbeite ich am liebsten nackt
»Trotz alledem ist meine Belesenheit gering, zumal wenn ich sie mit der von Schriftstellerkollegen vergleiche […]. Allerdings muß ich immer über die Wälzer lachen, mit denen sie in der Regel ankommen (was für ein Gewuchte! aber sie sind stark!) – Wälzer, deren Umfang in keiner Relation zu den durchsichtigen, hauchdünnen Büchern stehen, die sie selbst produzieren. Und dann fallen Worte wie ›Einfluß‹.« (A.F.Th. van der Heijden, Engelsdreck)

»Leben, leben … nichts wollen als schöne Erlebnisse: so eingestellt erfindet man einen Roman.« (Robert Musil, Aus den Tagebüchern)
»New York liegt ganz weit weg in Amerika. Da wohnt eine Ente, die hat das Alphabet gelernt. Sie heißt Donald Duck. Sie kann reden, und sie fährt in einem Auto herum. Aber ob sie glücklich ist? Kaum. Wenn man einer Ente den kleinen Finger reicht, dann will sie gleich die ganze Hand.« (Carl Friedman, Zwei Koffer)
Zum Beispiel wie man Rolltreppe fährt
Oder Auto
Wie man durch eine Drehtür geht
Und einen Kontoauszugsdrucker bedient
Wie man den Briefkasten leert
Die Zeitung aufschlägt
Den Computer hochfährt
Oder den Fernseher einschaltet
Eigentlich kann man gar nicht genug verlernen
»Am liebsten würde ich ja, wenn ich nicht schreiben müsste, dauernd herumfahren und überhaupt nichts tun. Das wäre meine einzige Vorliebe. Mich gehenlassen, dazu aber ist die Welt nicht gut genug.« (Thomas Bernhard, Brief an Siegfried Unseld)
»›Von 9 bis 11 pflege ich zu dichten.‹ So eröffnet Hauptmann im April 1938 ein Gespräch mit einer potentiellen Sekretärin. […] Eine weitere Arbeitseinheit, bei der eher redaktionelle Aufgaben und die Korrespondenz erledigt wurden, fand regelmäßig am späten Nachmittag zwischen Teestunde und Abendessen statt.« (Peter Sprengel, Der Dichter stand auf hoher Küste)