Öffentlicher Dienst: Rainald Goetz

Partizip Präsens

»Als ein Teilnehmer Herta Müllers Atemschaukel erwähnt, erzählt Goetz, zwar habe er das Buch nicht gelesen, aber während der Vorbereitung zu seiner Werkstatt habe er sich von Mitarbeitern des Szondi-Instituts erzählen lassen, wie es in Herta Müllers Werkstatt zuging, als sie 2005 Heiner-Müller-Gastprofessorin war. Dabei erfuhr er, dass Herta Müller das Partizip Präsens zutiefst verabscheut. ›Das fand ich einen guten Hinweis. Deswegen habe ich in meinem neuen Buch noch einige Präsenspartizipien entfernt.‹« (Jan Kedves, ›Auch aus dieser Welt einen Flash‹)

Lesen

»Ich, das ist für Goetz eine höchst irritable Entität, die ein feines Sensorium benötigt. Er spricht von der individuellen Musikalität der Sprache, von der ›eigenen Innenmelodie‹, die sich bei jedem anders anhöre. Und er sagt: ›Die Arbeit des Schreibens ist dazu da, alles, was im Ich ist, zu widerlegen.‹ Nur wer viel lese und sich vom Gelesenen wieder freimache, könne Schreiben lernen: ›Lesen ist das Wichtigste. Lesen ist Ich-Auflösung, Ich-Aufgabe.‹« (Jan Kedves, ›Auch aus dieser Welt einen Flash‹)

Asozial

»Und dann sagt er etwas, dass mich an meiner eigenen Eignung als Schriftstellerin zweifeln lässt: ›Wenn man nicht ein von Grund auf asozialer Mensch ist, ist es schlecht mit dem Schreiben.‹ Laut Goetz sollte man Freude am Alleinsein haben, nicht mit Menschen zusammen sein müssen, seine Ruhe haben wollen.« (Insa Kohler, Geschichten aus dem ›Ich-Kabuff‹)

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