Öffentlicher Dienst: Liv Strömquist

Indiebookday 2020

indiebookdayHeute ist Indiebookday und da habe ich mir gleich zwei neue Comics gegönnt, die ich soeben bei Strips & Stories bestellt habe. Zum einen »Appropriate« von Gabrielle Bell, zum anderen »Ich fühl’s nicht« von Liv Strömquist. Es wird noch dauern, bis die Comics bei mir ankommen werden – die Wartezeit bis dahin verkürze ich mir mit der Lektüre früherer Werke dieser Ausnahmekünstlerinnen. In der Lettrétage hätte heute zudem die Lesung von Sofie Lichtenstein und Sarah Berger stattfinden sollen, die gleichzeitig auch die Buchpremiere von Sarahs Buch »bitte öffnet den Vorhang« gewesen wäre, der als zweiter Band in der von mir herausgegebenen Reihe für Autofiktionen »Sonnenbrand« erschienen ist. Dazu ein Gedanke, den ich in letzter Zeit oft habe: Wir leben in einer Zeit intensiver Verteilungskämpfe, es geht um Deutungshoheiten, Sichtbarkeit, Gehörtwerden, Präsenz und Macht. Die Texte von Frauen, Zugewanderten, People of Color, Queers oder Transgender zeichnen sich dabei durch eine besondere Relevanz aus. Als männlicher Autor lerne ich viel aus den Büchern von Chris Kraus oder Virginie Despentes. Von der Vehemenz von Hengameh Yaghoobifarah, von der Klugheit Mithu Sanyals, der drängend-quälenden Radikalität von Sarah Berger, Margarete Stokowski oder Sibel Schick. Die Texte verunsichern mich und machen mir Angst. Heftigere Gefühle kann Literatur nicht auslösen. Übrigens: Heute um 19 Uhr liest Sibel Schick auf Ihrem Instagram-Kanal aus »Deutschland schafft sich ab«.
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